Hundesport

Ein Hund ist sicherlich nicht damit zufrieden, sein ganzes Leben zu Hause in seinem Korb zu verbringen und nur zwei- bis dreimal am Tag für wenige Minuten nach draußen zu kommen. Schließlich stammt der Hund von einem Wildtier - dem Wolf - ab und hat sich bis heute viele Verhaltensweisen seines Vorfahren bewahrt.

Sport ist da eine sehr gute Möglichkeit, einen Hund auszulasten und Spaß in seinen Alltag zu bringen. Dabei gibt es heute unzählige Möglichkeiten, zusammen mit seinem Hund sportliche Tätigkeiten auszuüben. Hier ein erster kleiner Überblick:

Agility

Der englische Begriff Agility bedeutet ins Deutsche übersetzt soviel wie Flinkheit oder Wendigkeit. Anhand dieser Übersetzung ahnt man auch schon, worum es bei dieser Hundesportart grundsätzlich geht. Es wird eine Hindernisstrecke - ein so genannter Parcours - aufgebaut, auf dem der Hund verschiedenste Aufgaben zu bewältigen hat. Diese Aufgaben müssen in möglichst kurzer Zeit und dabei nach Möglichkeit auch noch fehlerfrei bewältigt werden. Agility ist vor allem für kleine Hunde geeignet, insbesondere solche mit starkem Bewegungsdrang. Große Hunde dagegen haben mit den Agility-Hindernissen oftmals Probleme und sind daher eher für andere Hundesportarten geeignet. Ein Agility-Parcours besteht beispielsweise aus Hindernissen wie einem Tunnel, einem Slalom sowie einer Wippe, die der Hund passieren muss.

Discdogging

Der etwas sperrig klingende Begriff Discdogging steht für eine Hundesportart, in der eine so genannte Wurfscheibe - besser bekannt als Frisbee – als Sportgerät verwendet wird. Inzwischen hat sich in daraus ein echter Turniersport entwickelt, auch in Deutschland werden jedes Jahr diverse Veranstaltungen dieser Art abgehalten. Das Discdogging kann in verschiedenen Varianten gespielt werden. Es gibt sowohl den Bereich Freestyle, bei dem Hund und Mensch verschiedene eingeübte Tricks vorführen als auch die Distance Wettbewerbe, bei denen der Hund die Scheibe innerhalb eines bestimmten Spielfeldes aus der Luft fangen muss.

Dummytraining

Das Dummytraining ist besonders für Hunde mit ausgeprägtem Jagdtrieb interessant. Hierbei wird unter Zuhilfenahme des Dummys - also einer Attrappe – eine Jagdsituation simuliert. Dabei muss der Hund verschiedene Aufgaben erfüllen. Er soll sich beispielsweise die Stellen merken, an denen die Attrappe auf den Boden fällt, sie später finden und dann möglichst unauffällig markieren. Auch das Suchen eines verloren gegangenen Dummys wird hierbei trainiert. Ein Dummytraining kann heute sowohl im Rahmen einer Jagdhund- Ausbildung als auch als reines Freizeitvergnügen erfolgen.

Fährtenarbeit

Die Fährtenarbeit wird teilweise auch als Nasenarbeit bezeichnet. Auch diese Disziplin entstand ursprünglich im Bereich der Jagdhundeausbildung, wird heute aber auch als sportliches Freizeitvergnügen durchgeführt. Der Hund muss dabei in unterschiedlich beschaffenem Gelände eine speziell angelegte Fährte finden und diese so weit wie möglich verfolgen.

Flyball

Dass fast jeder Hund das Spiel mit einem Ball liebt, dürfte den meisten Hundebesitzern geläufig sein. In den Siebziger Jahren erwuchs in den USA daraus eine eigene Hundesportart, genannt Flyball. Herzstück dieses Sports ist eine Kiste mit einem eingebauten Federmechanismus, welche bei der Betätigung eines Auslösers jeweils einen Ball in die Luft schleudert, teilweise mehrere Meter hoch. Aufgabe des Hundes ist es nun, diesen Ball zu fangen. Teilweise muss er dabei zuvor andere Hindernisse überwinden. Allerdings ist das Flyball-Spiel in Deutschland noch relativ unbekannt, es existieren auch noch keine einheitlichen Regeln.

Leistungshüten

Hunde werden seit Tausenden von Jahren auch zum Hüten von Vieh herangezogen. Daraus hat sich die Sportart des Leistungshütens entwickelt, bei der es insbesondere auf das Zusammenspiel zwischen Hund und Hirten ankommt. Im Wettkampf werden verschiedene Hindernisse aufgebaut, die Hund und Herrchen bewältigen müssen. So muss das Vieh beispielsweise über eine simulierte Brücke getrieben werden oder der Hund muss eine Herde in freiem, nicht umzäuntem Gelände zusammenhalten.

Mantrailing

Das Mantrailing ist eine Sportart für Spürhunde, bei der es eine Person aufzuspüren gilt. Dabei hat der Hund nicht nur die Aufgabe, die Person überhaupt aufzuspüren, sondern auch diese von anderen Personen zu unterscheiden. Hier kommt insbesondere der ausgezeichnete Geruchssinn der Hunde zum Einsatz. Im Gegensatz zu der Fährtenarbeit arbeiten Hunde beim Mantrailing auch in Städten und geschlossenen Gebäuden.

Obedience

Die Sportart mit dem Namen Obedience ist in Deutschland noch relativ unbekannt. Wie viele andere Hundesportarten stammt sie aus England. Hier spielt die Beziehung zwischen Hund und Halter die entscheidende Rolle. Es müssen zahlreiche Aufgaben in den Bereichen Gehorsam bewältigt werden, außerdem spielt das Sozialverhalten des Hundes gegenüber Artgenossen und anderen Menschen eine wichtige Rolle. Für gute Erfolge beim Obedience ist oft ein jahreslanges Training notwendig. Grundsätzlich sind alle Hunde hierzu geeignet, allerdings wird es bei Hunden mit starkem Jagdtrieb entsprechend schwieriger.

Schlittenhunderennen

Rennen mit Schlittenhunden sind vor allem aus dem nordischen Raum bekannt. Ziel jedes Rennens ist es, die vorgegebene Distanz möglichst schnell zu überwinden. Es gibt Schlittenhunderennen über kurze, mittlere und lange Distanzen, teilweise gehen die Rennen sogar über mehrere Tage. Als Hunde kommen ausschließlich kräftige und ausdauernde Rassen infrage, insbesondere Siberian Huskys, der Alaskan Malamute oder der Grönlandhund.

Windhundrennen

Windhunde sind die schnellsten Vertreter der Gattung Hund und erreichen Geschwindigkeiten von bis zu 80 km/h. Um diese Hunde richtig zu fordern, werden in vielen Ländern der Erde Windhundrennen veranstaltet. In einigen Ländern, z. B. USA, England oder Australien, ist daraus ein professionelles Geschäft geworden, man wettet auf die Hunde wie bei einem Pferderennen. In Deutschland sind gewerbliche Hunderennen allerdings aus Gründen des Tierschutzes verboten. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen zwei verschiedenen Arten des Windhundsports: den eigentlichen Rennen und dem Coursing. Während des Rennen auf einer speziell präparierten Bahn in Ovalform stattfindet und es dabei ausschließlich auf die Geschwindigkeit des Hundes ankommt, wird beim Coursing ein Parcours aufgebaut, den der Hund möglichst fehlerfrei ablaufen muss. Als Hilfsmittel dient dabei eine Hasenattrappe, die an einem Seil durch den Parcours gezogen wird. Sie weckt den Jagdtrieb und befriedigt ihn schließlich, indem der Hund am Ziel die „Beute“ bekommt. Um an Windhundrennen teilzunehmen, muss der betreffende Hund eine Renn- bzw. Coursinglizenz besitzen. Dazu sind zunächst einige erfolgreiche Lizenzläufe zu absolvieren. Zugelassen sind nur die anerkannten Windhundrassen, außerdem besagt das Regelwerk, dass die Hunde während des Rennens bzw. Coursings einen Maulkorb (spezieller Rennmaulkorb) und eine Renndecke mit aufgebrachter Startnummer tragen müssen.




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